Schengen-Effekt: Unternehmen profitieren vom neuen Standortvorteil

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Bulgarien ist seit 100 Tagen Mitglied des Schengen-Raumes. Viele Unternehmen ziehen eine positive Bilanz

Map of Europe through magnifying glass
©Freepik

Rund 100 Tage nach dem Bulgariens zum Schengen-Raum zeigt sich, dass die Integration wirkt uznd dies vor allem wirtschaftlich. In einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer (DBAHK) bewerten über 83% der befragten Unternehmen die ersten Wochen im Schengenraum als positiv. Rund 70% berichten von konkreten Vorteilen, die sich insbesondere im grenzüberschreitenden Warenverkehr bemerkbar machen.

 

Als größte Vorteile nennen die Unternehmen schnellere Transportzeiten (44%), den Wegfall stationärer Grenzkontrollen sowie weniger bürokratische Hürden (39%). Die bessere Anbindung an den europäischen Binnenmarkt stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Bulgarien und wirkt sich laut den Befragten auch positiv auf das Image des Landes aus.

 

„Der wirtschaftliche Nutzen offener Grenzen ist offensichtlich“, betont Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Er spricht sich klar für eine weitere Vertiefung der europäischen Integration aus: „Freier Handel und enge Kooperation sind das Fundament für Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa.“

 

Bulgariens Bedeutung als Partner für Deutschland wächst: Mit einem Handelsvolumen von 12,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist das Land nach Rumänien der zweitwichtigste deutsche Handelspartner auf dem Balkan. Als Transitland und Produktionsstandort, insbesondere für die Automobil- und Elektronikindustrie, gewinnt Bulgarien weiter an Relevanz.

 

Auch auf dem Weg zur Eurozone macht das Land Fortschritte: Der Beitritt ist für den 1. Januar 2026 geplant, ein entsprechender Konvergenzbericht wurde bereits angefordert. Mit einem öffentlichen Schuldenstand von nur 24,6% liegt Bulgarien weit unter dem EU-Durchschnitt.

 

Trotz der positiven Gesamtentwicklung sehen Unternehmen weiterhin Herausforderungen, etwa bei der Grenzinfrastruktur, im Bereich der Migration oder in der logistischen Abwicklung. Die DBAHK wird diese Themen im Dialog mit Politik und Wirtschaft weiter aktiv begleiten.

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