Pressemitteilung

Stellungnahme der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer (DBIHK) zum Personalmangel in Bulgarien

24.03.2023

Die Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer ist Teil des internationalen Netzwerks der deutschen Auslandshandelskammern (AHK). Die deutschen Auslandshandelskammern haben Büros in allen Ländern, die für die deutsche Wirtschaft von Interesse sind. Eine der Hauptaufgaben jeder AHK ist es, die wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder wahrzunehmen und zu vertreten.

Für die AHK ist es wichtig, ihre Mitgliedsunternehmen zu unterstützen, die sich um die Stärkung und Entwicklung der bulgarischen Wirtschaft und um Vertiefung der deutsch-bulgarischen Wirtschaftsbeziehungen bemühen sowie positive Veränderungsprozesse anregen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Wirtschaft und Gesellschaft befinden sich in einem Wandel, der in seinem Ausmaß beispiellos ist. Die technologische Entwicklung schreitet schneller voran als je zuvor, die Arbeitswelt verändert sich, wird dynamischer und zunehmend digital. Bulgarien hat ein demografisches Problem, seine Bevölkerung altert und schrumpft. Die Folge dieser Prozesse ist ein Mangel an Arbeitskräften. Darüber hinaus werden die Anforderungen an die Berufsprofile immer präziser und detaillierter, und das Bildungssystem kann nicht so schnell auf die neue Realität reagieren. Große Industriezweige sind vom Umwelt-, Energie- und Klimawandel betroffen. Zusätzlich zu all diesen Herausforderungen verursachen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine weitere Erschütterungen der wirtschaftlichen und sozialen Prozesse.

Die bulgarische Wirtschaft ist täglich mit diesen Herausforderungen konfrontiert und versucht, sie zu bewältigen. Und damit die Unternehmen ihre Geschäftsaktivitäten weiterhin erfolgreich entwickeln können, müssen sie ständig gezielte Maßnahmen für einige der auftretenden Probleme entwickeln.

Die deutsche Wirtschaft in Bulgarien setzt sich für ein starkes Arbeitskräftepotential und einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort ein, um nach den Leitlinien der AHK Strategie 2022-2024 den Wirtschaftsstandort Bulgarien zu stärken.

Sie schafft attraktive Rahmenbedingungen in Bulgarien von der Berufsorientierung über Ausbildung bis zu Fachkräfteintegration. Unser gemeinsames Ziel ist es, Bulgarien als modernen, zukunftssicheren Arbeits-, Lebens- und Wirtschaftsstandort in Südosteuropa zu entwickeln. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen, zur Reformierung von der Hochschulbildung, zur Modernisierung des Arbeitsrechts und zur Optimierung der Prozesse in der öffentlichen Verwaltung in Bulgarien beizutragen.

Aus Sicht der Entwicklung der bulgarischen Wirtschaft sind vor allem Massnahmen einzuleiten, die mit der Bereitstellung qualifizierter Fachkräfte für die Wirtschaft, für die digitale Transformation und für den Klimawandel zur Anpassung des Bildungssektors an die Bedürfnisse der Wirtschaft verbunden sind. In diesen Bereichen sind schnelle Entscheidungen sowohl seitens des Staates als auch der Unternehmen erforderlich, damit sich Bulgarien auch in Zukunft als attraktiver Wirtschaftsstandort positionieren und entwickeln kann.

In Bezug auf die Problematik des Personalmangels in Bulgarien beschloss der DBIHK-Vorstand, dass die Kammer in den Jahren 2023-2024 verschiedene Initiativen und Veranstaltungen vorbereiten und durchführen wird, die dem Schwerpunktthema "Fachkräftesicherung für Wohlstand und Wachstum" gewidmet sein werden. Zu diesem Zweck wurde ein Masterplan für 2023 erstellt, mit dem sich die DBIHK verpflichtet, konsequent und zielgerichtet an diesem für Bulgarien wichtigen Thema zu arbeiten.