Blitzumfrage zu den Auswirkungen des Corona-Virus auf die bulgarische Wirtschaft

20.12.2020

(Durchgeführt von der AHK Bulgarien vom 02.12. bis 09.12.2020)

Die dritte Blitzumfrage in 2020 zu den aktuellen Auswirkungen des Corona-Virus auf die bulgarische Wirtschaft zeigt den Zustand und die Haltung von Unternehmen im Ausnahmezustand im Vergleich zur Situation im Juni dieses Jahres. Die Ergebnisse ergeben einen leicht positiven Trend.

Im Vergleich zu der Umfrage im Juni dieses Jahres, bei der die Mehrheit der Befragten (21,28%) einen signifikanten Rückgang ihres Umsatzes im Jahr 2020 aufgrund des Corona-Virus erwartet, ändern sich die Zahlen in der aktuellen Situation geringfügig. Nur 13,51% der Firmen rechnen mit einem deutlichen Rückgang von mehr als 30%. Weitere 5,41% der Befragten geben an, dass sie die Situation und die Folgen, die auf sie zukommen, immer noch nicht einschätzen können. 16,92% der befragten Unternehmen erwarten einen leichten Rückgang von 21,62%. Mit einem Rückgang um mehr als 50% rechnen 2,70% der Teilnehmer. Die restlichen 21,28% prognostizieren einen leichten Rückgang auf 10%. Etwa 16,22% der Befragten erwarten nach dem Ende des Ausnahmezustands keinen Rückgang, diese sind um 10% mehr als zu Beginn des Ausnahmezustands.

Auf die Frage "Spüren Sie bereits jetzt Auswirkungen des Corona-Virus auf Ihre Geschäfte in Bulgarien?“ antworteten 94,59% der Befragten mit "Ja" und 5,41% mit "Nein". Tendenziell verringert sich die Anzahl der Unternehmen, die von der Krise nicht betroffen sind. Im Vergleich zur Juni-Umfrage ist diese Gruppe der Befragten um rund 4% zurückgegangen. Dieses Ergebnis beeinflusst insgesamt die Auswirkungen des Virus auf das Unternehmertum. 19,79% verzeichnen einen Rückgang bei der Verkaufsleistung. Die meisten Teilnehmer erleiden Verluste aufgrund logistischer Schwierigkeiten bei der Lieferung ihrer Produkte sowie aufgrund eines Rückgangs der Gesamtnachfrage nach ihren Dienstleistungen und Waren (18,75%). Die Abwesenheit von Mitarbeitern aufgrund von Krankheit (13,54%), Einschränkung der Geschäftstätigkeit (7,29%), Stornierung von Bestellungen von Kunden (9,39%), Mangel an spezifischen Waren (3,13%) sowie andere damit zusammenhängende Veränderungen (3,13%) stören und behindern die normale Geschäftsentwicklung. Weitere Konsequenzen, die die Unternehmen erwarten, sind die Schließung von Firmen und die Beendigung oder Neuausrichtung ihrer Aktivitäten. Diese Entwicklung zeigt, dass die Antworten der Teilnehmer sich mit denen im Juni dieses Jahres überschneiden.

Die aktuelle finanzielle Situation der Firmen wird durch unterschiedliche Faktoren bestimmt und hat mehrere Auswirkungen. Die Unternehmen sind mit Liquiditätsengpässen (18,60%) und einem Rückgang des Eigenkapitals (16,28%) konfrontiert. 51,16% der Teilnehmer beschreiben noch keinen negativen Effekt. Dies ist hauptsächlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die meisten Unternehmen nicht vorhersagen können, wie lange sie unter den gegenwärtigen Umständen ihr Geschäft aufrechterhalten können (78,38%).
Am 27. November 2020 verlängerte die bulgarische Regierung den epidemiologischen Zustand. Daher mussten Unternehmen interne Maßnahmen ergreifen, um der Krise entgegenzuwirken. Bei den meisten Unternehmen wird ein Konzept mit Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Kostenbegrenzung erstellt (34,48%), die Bürokratie durch die Einführung digitaler Prozesse reduziert (20,69%) oder Geschäftskonzepte komplett geändert (13,79%). Unternehmen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Begrenzung oder Streichung geplanter Investitionen (11,49%) auf Kosten des Ausbaus von Forschung und Entwicklung (5,75%).

Die vom Staat ergriffenen Maßnahmen, die nach Angaben der befragten Unternehmen die Folgen der Corona-Krise milderten, sind die Einführung der Digitalisierung, die die bürokratischen Prozesse reduziert (23,17%) und die vom Staat bereitgestellten Finanzhilfen (23,17%). Der festgelegte Wirtschaftsentwicklungsplan (14,63%) und die Maßnahmen zur Erleichterung der Unternehmens- und Steuererleichterungen haben ebenfalls zum leichteren Übergang durch die Krise beigetragen. Alle Befragten sind der Meinung, dass die Unterstützung des Staates für die Wirtschaft derzeit von wesentlicher Bedeutung ist.
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