Pressemitteilung

100 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sie sich wieder für eine Investition in Bulgarien entscheiden würden

06.06.2022

Die Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer (DBIHK) führt seit 2005 unter ihren Mitgliedern eine Umfrage zum Geschäftsumfeld in Bulgarien durch. Die Informationen aus der Umfrage geben Aufschluss über die Herausforderungen und Probleme, mit denen die Unternehmen im Land konfrontiert sind, und heben die Vorteile Bulgariens als Investitions- und Wirtschaftsstandort hervor.

Im Jahr 2022 nahmen 38 DBIHK-Mitgliedsunternehmen an der Umfrage teil, die vom 31. März bis 22. April 2022 gleichzeitig in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern durchgeführt wurde. 74 % der teilnehmenden Unternehmen waren kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. 26 % waren Großunternehmen.

Die Mitglieder der DBIHK sind überwiegend bulgarische Unternehmen, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland pflegen, sowie deutsche Investoren in Bulgarien. Auf die Frage „Wie werden sich Ihre Investitionsausgaben im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr entwickeln?" antworteten 53 % der befragten Unternehmen, dass sie gleich bleiben werden. 100% der Befragten gaben an, dass sie sich wieder für eine Investition in Bulgarien entscheiden würden.

59 % der Befragten bewerten die wirtschaftliche Lage in Bulgarien als zufriedenstellend. 42 % der befragten Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der bulgarischen Wirtschaft in diesem Jahr.

47 % bewerten die derzeitige Situation in der Branche als gut, wobei 37 % der Befragten angaben, dass sie in diesem Jahr eine Verbesserung gegenüber dem letzten Jahr erwarten. Optimistisch ist die Prognose, dass die Hälfte der Befragten (55 %) die aktuelle Geschäftslage ihres Unternehmens als gut einstuft.

Was die Arbeitskosten betrifft, so sind 43 % der Unternehmen zufrieden oder sehr zufrieden. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen hat Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden, wobei nur 21 % mit der Qualität der akademischen Ausbildung und 27 % mit der Qualität der beruflichen Ausbildung zufrieden sind.

69 % der Befragten nennen die „Stromkosten" als eines der Hauptrisiken für das Unternehmenswachstum, gefolgt von „einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften" mit 66 % , wobei dieser Mangel von 35 % der Befragten als Ursache für höhere Arbeitskosten genannt wird. In diesem Bereich sind Reformen und die Einführung von Elementen des in Deutschland gut etablierten Systems der dualen Berufsausbildung in Bulgarien sowie die Anpassung der Ausbildung von Fachkräften in bestimmten Bereichen an die Bedürfnisse der Wirtschaft erforderlich. Dies sind mögliche Optionen, um das Problem des Mangels an qualifiziertem Personal zu lösen

74 % der Arbeitgeber sind mit den Strompreisen in Bulgarien nicht zufrieden. 16 % bewerten das Niveau als durchschnittlich.

Die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Mitgliedschaft Bulgariens in der Europäischen Union ist unbestreitbar - 84 %. 55 % der Befragten befürworten die Einführung des Euros, 29 % sind der gegenteiligen Meinung.

Am unzufriedensten sind die Unternehmen wieder einmal mit der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität. 77 % der Befragten gaben an, dass sie sehr unzufrieden oder unzufrieden sind und dass in diesem Bereich mehr Anstrengungen erforderlich sind.

Das Vertrauen in die öffentliche Verwaltung nimmt ab: 11 % sind zufrieden, während es 2021 noch 15 % waren. Die Zufriedenheit mit der politischen und sozialen Stabilität und der Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik liegt entsprechend bei 14 % und 11 %.

Mit den Kriterien der Steuerbelastung und der Arbeitskosten waren entsprechend 55 % und 39 % zufrieden.

Auf die Frage „Welche kurzfristigen wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in die
Ukraine spüren Sie oder erwarten Sie für Ihr Unternehmen?" 89 % der Befragten gaben an, dass die Kosten für Energie, Rohstoffe und Vorleistungen gestiegen sind, und 87 % nannten Störungen in der Lieferkette und der Logistik.

Deutschland ist der wichtigste Auslandsmarkt für die bulgarische Produktion. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat der Handelsumsatz zwischen Bulgarien und Deutschland im Jahr 2021  - 9,802 Mrd. EUR betragen, d.h. 2021 gibt es eine Erhöhung von 19,43% im Vergleich zu 2020.

Die Exporte von Bulgarien nach Deutschland betragen 5.266,98 Mrd. Euro. In umgekehrter Richtung sind die Importe von Deutschland 4.534,13 Mrd. Euro.

Die jüngsten Daten über Handel und Investitionen bestätigen die positive Einstellung der Unternehmer gegenüber Bulgarien als Wirtschaftsstandort. Bei der Analyse der spezifischen Faktoren des Unternehmensumfelds zeigt sich jedoch, dass die Unternehmen entschlossene Maßnahmen in Bezug auf den Strompreis, im Umgang mit dem Fachkräftemangel, einer Verbesserung der Qualität des Bildungswesens, die Erhöhung der Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik und die Bekämpfung der Korruption erwarten.

 

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